Ihr betretet einen Arbeitsraum, der aber genauso gut auch eine Bibliothek sein könnte. Über zwei Stockwerke sind an den Wänden Bücher verteilt. Euch gegenüber steht ein alter Eichenschreibtisch, dahinter seht ihr einen Kamin in dem ein warmes Feuerchen brennt. Davor steht ein alter Lehnstuhl. In diesem gepolsterten Lehnstuhl sitzend erwartet euch der ehrwürdige Abt im Kreise einiger älterer Mönche. Vor ihm steht eine Waldläuferin, der die Strapazen eines Gewaltmarsches anzusehen sind und die jetzt beiseite tritt, um euch Platz zu machen. "Kommt doch bitte näher, werte Herren. So jung und tatenkräftig, ihr scheint kampferprobt zu sein. Wir haben da ein kleines Problem."
"Nun, vielen Dank, dass Sie uns Hilfe zusagen, es soll nich ihr Schaden sein. Unser Kloster hier in Wodding unterhält eine kleine Außenstelle in dem aufstrebenden Walddorf Ewardsbron etwa zwei Tagesmärsche im Osten. Dort war vor etwa vier Wochen das Gelbaugenfieber ausgebrochen, und es war eine Selbstverständlichkeit, den um Hilfe bittenden Glaubensbrüdern den Arm des Heiligen Caedfal auszuleihen, um die ansteckende Krankheit frühzeitig wieder einzudämmen. Daran war aber eine Bedingung geknüpft: Die Reliquie sollte rechzeitig zum Haelarsdag wieder an ihren angestammten Platz hier im Kloster von Wodding zurückgebracht werden. Dieser Feiertag, zu dem unser Kloster viele Heilung suchende Pilger erwartet, findet in drei Wochen statt. Morgen hätte die Reisegesellschaft mit dem Arm des Heiligen hier in Wodding ankommen sollen. Die einzige die aber hier ankam war sie." Er deutet auf die Waldläuferin.
Sie ergreift das Wort. "Ich war der Gruppe vorausgeeilt, um das Gelände zu erkunden, es war vereinbart, dass wir uns auf einer bestimmten Lichtung treffen wollten. Jedoch habe ich am Treffpunkt vergeblich warten müssen, sie kamen nicht. Als ich zurückging traf ich auf einen schrecklichen Anblick. Es war eine Stätte des Kampfes. Der Boden war aufgewühlt und von Blut durchweicht. Vereinzelt lagen dort Waffen herum, einige davon mit seltsamen Spitzen aus gehärtetem Feuerstein. Das Gepäck der Reisegesellschaft war durchwühlt worden, und es fehlten sämtliche Lebensmittel, Waffen und Wertgegenstände. Weder Leichen noch Überlebende waren zu sehen, und eine breite Spur aus menschlichen und klauenbewehrten Füßen führtevon dem Waldweg weg auf einen Wildwechsel."
Aeglaine:"Ich bin dem Wildwechsel eine Stunde gefolgt, konnte aber nichts weiter entdecken. Ich sah dann ein, dass es besser wäre Hilfe zu holen."
Abt Ingram:"An dieser Stelle kommen Sie ins Spiel, werte Recken. Wir brauchen eure Hilfe, um die Reliquie zurückzuholen. Die nächste Stadt Thame liegt zwei Tagesreisen von hier entfernt. Bis wir von dort Hilfe erwarten können, wäre es wohl zu spät, die Täter einzuholen. Bitte, folgt unserem Hilferuf. Und zieht morgen in der Frühe aus, um den Arm zurückzuholen. Wenn ihr dabei feststellen könnt, was mit der Reisegruppe passiert ist, wäre dies umso besser. Wenn ihr es schafft die Reliquie rechtzeitig zurückzubringen, so würden wir euch jeweils 100 Goldstücke anbieten."
Kinbur:"Es wird uns eine Ehre sein, die Reliquie zurückzubringen." Ich mache eine Verbeugung. Wende mich dann der Waldläuferin zu. Kinbur:"Werte Dame, wäre es vermessen zu fragen, ob sie uns begleiten könnten?"